Samstag, 18. August 2012

[Rezension] Das letzte Zeichen von Gemma Malley

Genre: Liebe, Dystopie
Verlag: cbt
Seiten: 350

Vielen Dank an den cbt - Verlag für dieses Exemplar.












Zum Buch:
Evie lebt in einer von Mauer gesützten Stadt unter der Herrschaft des Bruders. Draußen lauern die Bösen, die nur darauf warten, die in Kategorien eingeteilte Bevölkerung auch zu Bösen zu machen. Doch als ihre große Liebe, der Bruder ihres Verlobten, zum Tode veruteilt wird, bleibt nur eins - die Flucht nach Draußen.

Erster Satz:
Nase und Augen verklebt von Dreck und Staub.

Meine Meinung:
Meine letzte Dystopie ist nun schon ein paar Wochen her und es war Mal wieder Zeit für eine Neue. Dieser Roman wurde leider nicht all meinen Erwartungen gerecht, obwohl die Idee an sich Potenzial hat. Scheitern tut diese Geschichte leider an den Charakteren, die alles andere als realistisch und tiefgründig sind.
Der Beginn hat mir gut gefallen. Man wird gleich in eine Auseinandersetzung zwischen Mutter und Tochter geworfen und die Ideale des Systems werden schnell deutlich gemacht. Leider fallen auch da schon die stereotypischen Personen auf. Evie zweifelt immer an ihrer Reinheit, die für das System als Maß der Dinge angesehen wird, während ihre Mutter die Rolle der bösen Stiefmutter einnimmt.
Man kommt auch zum ersten moralischen Konflikt, da Evie ja unbedingt rein sein will, aber kein Problem damit hat, sich heimlich und mit vielen Schuldgefühlen mit Raffy zu treffen, was eigentlich verboten ist, und ihre Reinheit noch mehr aufs Spiel zu setzten.
Raffy, ihre große Liebe, ist der typische Rebell, uneinsichtig und unruhestiftend, aber Evie liebt ihn aus unerfindlichen Gründen, die mir auch im Verlauf der Geschichte nicht wirklich klarer wurden, weil auch er nicht wirklich viel tiefgründiger ist, als der Rest der Charaktere.
Wirklich erstaunt war ich über Lucas, der wie ein gefühlloser Systemliebhaber wirkt, aber merkwürdiger Weise der einzige mit einem richtig guten Grund für die Gefühlskälte ist und später sogar noch einige Überraschungen bereit hält.
Die Idee des Systems ist nichts Neues, aber gut umgesetzt. Ein Anführer teilt die Menschen je nach Reinheit, gemeint ist damit der Glaube an das System, in Klassen ein, die verschiedene Rechte habe. Das alles erinnerte mich stark an eine Sekte, ist aber glaubwürdig umgesetzt.
Insgesamt ist dieser Roman nicht schlecht, die Ansätze sind sogar wirklich gut, aber die Charaktere sind einfach so oberflächlich und ihre Handlungen ziemlich vorhersehbar, dass die Geschichte mit der Zeit an Reiz verliert. Mein Lichtblick für den zweiten Teil ist Lucas und die Hoffnung, dass die Charaktere im zweiten Band ein wenig tiefgründiger werden.

Fazit: Erster Band der Trilogie, der noch viel Platz nach oben lässt, aber Potenzial hat.

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