Montag, 11. Oktober 2010

[Rezension] Schwarze Schwestern von Chika Unigwe



An dieser Stelle nochmal vielen Dank an den Verlag Klett - Cotta für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars.





Genre: Afrika, Prostitution
Verlag: Klett – Cotta
ISBN: 978-3-608-50109-4
Seiten: 283
Preis: 19,95 €










Zum Buch:
Die Hauptpersonen sind vier Afrikanerinnen, die in Europa als Prostituierte arbeiten, um sich ein besseres Leben ermöglichen zu können. Als eine der vier ermordet wird, erkennen die anderen, das sie gar nichts über sich wissen und jede beginnt, ihre eigene Geschichte zu erzählen.

Erster Satz:

Die Welt war so, wie sie sein sollte.


Meine Meinung:
Auf den ersten paar Seiten war ich drauf und dran, das Buch aus der Hand zu legen und nicht mehr weiter zu lesen. Ich wurde auf den ersten Seite von so vielen Namen und Hintergrundinformationen überrollt, das ich wirklich Probleme hatte, mich zurecht zu finden. Vorallem die Rückblicke, die ich anfangs nur schwer als welche erkennen konnte, waren sehr verwirrend, da dort alle Frauen ihre ursprünglichen afrikanischen Namen haben und nicht die angepassten europäischen. Ich habe mich jedoch gezwungen, weiter zu lesen und es hat sich gelohnt. Mit der Zeit kann man die verschiedenen Frauen gut unterscheiden und auch die Rückblicke werden deutlicher zu erkennen.
An sich gefällt mir die Handlung wirklich gut. Das die Frauen aufgrund des Todes einandere ihre Geschichten erzählen, finde ich gut durchdachte. Auch jede der Geschichten an sich ist gut erzählt. Man freut sich mit den Charakteren, man ist schockiert, man ist entsetzt, aber alles auf sehr menschliche und nachvollziehbare Weise beschrieben. Was ab und zu stört die Reihenfolge der Kapitel etwas. Da ja mehrere Geschichten parallel erzählt werden, passen das Ende und der Beginn eines neuen Kapitels nicht immer zusammen. Wenn eine Frau am Ende des Kapitels sagt, das sie nun ihre Geschichte erzählt, im nächsten Kapitel aber zu einer anderen Frau gesprungen wird, dann kann einen das ab und zu schon aus dem Lesefluss werfen.
An sich überwiegt jedoch, dass die Charaktere vielseitig und gut durchdachte sind und die Handlung spannend und nicht vorhersehbar ist. Da die Charaktere so vieseitig und so realistisch sind, habe ich selbst oft überlegt, ob es sich um reale Personen handelt oder sie nur ausgedachte sind.
Gut gefallen hat mir auch der Schreibstil. Viele Sachen und Orte werden so detailliert beschrieben, das man denkt, man wäre selbst dort gewesen ohne sich jedoch von den Beschreibungen zu sehr bedrängt zu fühlen.

Fazit: Ein sehr gelungenes Buch über afrikanische Frauen in einer schwierigen Lebenssituationen, das allerdings ein paar verwirrende Stellen bereithält.

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