Samstag, 28. August 2010

[Rezension] HerZen von Anna Tama


Genre: Glaube, Verhalten
Verlag: Goldmann
ISBN: 34442216788
Seiten:287
Preis: 7,95 €








Gestern in einer Nacht und Nebelaktion habe ich es geschafft. Endlich...

Zum Buch: 
Vier Menschen mit unterschiedlichem Lebenshintergrund werden als Geiseln nach einer Flugzeugentführung gefangen gehalten. Eine junge Studentin, ein Mönch, der kurz vor seinem Gelübde steht, ein erfolgreicher Geschäftsmann und ein Japaner, der ein Zen-Buddhist ist. Alle vier werden in der Gefangenschaft, die über mehrere Monate andauert, mit dem Weltbild der anderen konfrontiert und müssen mit dieser extremen Situation versuchen klar zu kommen.

Erster Satz:
Als Francesco im Taxi saß, das ihn zum Flughafen bringen sollte, wusste er noch nicht, dass die Boeing 747 nach New York am nächsten Tag für internationale Schlagzeigen sorgen würde.
Meine Meinung:
Die an sich wirklich spannende Handlung wird durch die unendlichen Dialoge zwischen dem Mönch und dem Buddhist zu einer wirklichen Bewährungsprobe. Immer wieder musste ich dem Drang wiederstehen, die Dialoge dieser beiden Personen zu überfliegen. Ein wirklicher Lichtblick hingegen sind Liz, die Studentin, und Bob, der Geschäftsmann. Beide sind zwar Klischeehaft dargestellt, lockern die Handlung aber ungemein auf. Zwar sind alle Personen relativ gut dargestellt und auch die Vorgeschichten, die ab und an in die Handlung einfließen, sind glaubwürdig, doch am Ende ist man froh, nichts mehr über die Vor und Nachteile von Christentum und Buddhismus zu hören. Da waren Bob und Liz als Charaktere schon eher mein Fall. Sie, immer in der Angst, von den Entführern vergewaltigt zu werden, er, ständig gelangweilt und immer in der Versuchung, Unruhe zu stiften.
Die Idee des Romans ist wirklich gut und wären die Personen nicht so sehr nach Klischee erstellt und würde sich nicht alles um den Glauben drehen, hätte ich wirklich meinen Spaß gehabt. So aber ist nur der Anfang, vor der Entführung, und das Ende, nach der Entführung, für mich spannend zu lesen gewesen. Während der Gefangenschaft habe ich unter den endlosen Dialogen genauso gelitten, wie die Charaktere in der Zelle.
Wirklich gut hat mir das Ende gefallen, obwohl es zwar sehr Vorhersehbar war, aber die Dialoge nicht mehr so stark am Glauben hafteten.

Fazit: Tolle Idee für einen Roman. Guter Anfang, gutes Ende, in der Mitte ein wenig zu viel Gerede über den Glauben und wie er in extremen Situationen helfen kann.

1 Kommentar:

  1. "Auf uferlosen Meeren" auch von Anna Tamà würde dir in dem Fall sicher gefallen. Da hat sich die Autorin stärker auf Beziehungen konzentriert, d.h. das Thema "Glaube, Religion" etc. taucht nicht mehr auf, oder höchstens ganz am Rande. In diesem Roman geht es um ein Liebespaar, Carlo und Stella, die gemeinsam mit zehn jugendlichen Straffälligen eine Schiffsreise zu deren Resozialisierung unternehmen. Dabei wird ihre Beziehung auf eine harte Probe gesetzt. Mir gefiel das Buch sehr gut.
    Gruss, Ruth

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